Rotbarsch
Sebastes spp.
- MSC label*Wildfang
- Sebastes mentella - Nordostatlantik FAO 27: Nordostarktis (ICES 1, 2)Pelagische Schleppnetze
- Sebastes mentella - Nordostatlantik FAO 27: Nordostarktis (ICES 1, 2)Grundschleppnetze
- Sebastes norvegicus - Nordostatlantik FAO 27: Island (ICES 5.a)Langleinen
- Sebastes alutus – Nordostpazifik FAO 67Grundschleppnetze
- Sebastes mentella, S. norvegicus - Nordostatlantik FAO 27Wildfang (alle Fangmethoden) (Ausnahmen: siehe oben)
Biologie
Rotbarsche leben in Schwärmen hauptsächlich in Tiefen bis zu 1.000 Metern. Sie wachsen ungewöhnlich langsam und können bis zu 50 Jahre alt werden. Eine Besonderheit ist, dass die weiblichen Tiere lebende Jungtiere zur Welt bringen. Die Art ist sehr anfällig für Überfischung.
Bestandssituation
Der Bestand des Goldbarsches (Sebastes norvegicus, früher S. marinus) in der Norwegischen See ist auf einem historischen Tiefstwert. Obwohl nur als Beifang gefangen, ist der Fischereidruck zu hoch und der ICES empfiehlt einen Fangstopp. In Island geht es der Art besser, aber der Fischereidruck ist immer noch zu hoch.
Der pelagische Rotbarsch (S. mentella) in der Nordostarktis ist gesund und wird angemessen befischt. Der in der Tiefsee lebende Freiwasserbestand um Island und Grönland ist überfischt und wird weiterhin zu intensiv befischt. Auch dort wird für 2020 und 2021 eine Schließung der Fischerei empfohlen. Der bodennah über dem Schelfhang lebende Bestand befindet sich auf einem niedrigen Niveau und ist durch schlechte Nachwuchsjahrgänge gefährdet. In Ostgrönland geht die Biomasse des Bestands seit einem Jahrzehnt zurück.
Der Bestand des Pazifischen Rotbarsches (S. alutus) vor Kanada ist gesund und wird nachhaltig genutzt. Auch im US-amerikanischen Nordostpazifik haben sich die Bestände von ihrer früheren Überfischung erholt und die Befischung ist angemessen.
Auswirkungen auf das Ökosystem
Die Fischerei mit Grundschleppnetzen ist insbesondere in Gebieten, in denen empfindliche Kaltwasserkorallen und Seeberge vorkommen, besorgniserregend. Empfindliche Hai- und Rochen sowie zu junge Rotbarsche können ungewollt mitgefangen werden. In Stellnetzen können sich Wale und Delfine verfangen und die Fischerei beeinträchtigt die Bestände stark gefährdeter Rochenarten.
Management
Das Management der Rotbarschfischerei im Nordostatlantik ist weitgehend erfolgreich und erfolgt über Abkommen mit Norwegen, Russland, Island und Grönland. In der Norwegischen See liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Kontroll- und Durchsetzungsmaßnahmen. In isländischen und grönländischen Gewässern gibt es Lücken beim Schutz gefährdeter und geschützter Arten. Im Nordostpazifik haben sich die Regulierungen erheblich verbessert. Das Management erfolgt auf Gemeinschaftsebene und wird als weitgehend wirksam angesehen.