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Seehecht

Merluccius spp.

    • MSC label*
      Wildfang
    • Südostatlantik FAO 47: Südafrika, Namibia
      Grundschleppnetze
    • Nordostatlantik FAO 27: Skagerrak, Kattegat (ICES 3.a), Nordsee (ICES 4),Westlich Schottlands (ICES 6), Keltisches Schelf (ICES 7), Biskaya (ICES 8)
      Stellnetze-Kiemennetze, Grundlangleinen
    • Mittelmeer FAO 37
      Grundlangleinen, Stellnetze-Kiemennetze
    • Weltweit (außer FAO 47: Südafrika, Namibia)
      Grundschleppnetze

    Biologie

    Seehechte gehören zur Familie der dorschartigen Fische. Sie sind gefräßige Fischräuber, die sich hauptsächlich von kleinen Schwarmfischen des Freiwassers wie Heringen, Makrelen, Sprotten und Sardinen ernähren. Seehechte erreichen eine Länge von bis zu 1,4 Metern und wiegen dann bis zu 15 Kilogramm. Charakteristisch für den Europäischen Seehecht (Merluccius merluccius) ist die schwarze Farbe seiner Mundhöhle und Zunge.

    Bestandssituation

    Verschiedene Seehechtarten leben in den Weltmeeren. Im Nordostatlantik sind die Bestände des Europäischen Seehechts gesund, der südliche ist jedoch überfischt. Auch im Mittelmeer sind die meisten Bestände zu intensiv genutzt und ihre Biomasse ist auf einem zu niedrigen Niveau. In Südafrika werden zwei Arten des Seehechts gemeinsam bewirtschaftet, M. capensis im Flachwasser und M. paradoxus in der Tiefsee. Die Bestände werden stark befischt, daher besteht das Risiko der Überfischung. Der Pazifische Seehecht (M. productus) ist in gutem Zustand. Dagegen ist der Bestand des Peru- oder Chile-Seehechts (M. gayi) zusammengebrochen; das größte Problem ist dort die illegale Fischerei. Im Südwestatlantik gibt es vier Bestände des Argentinischen Seehechts (M. hubbsi), deren Bestandsschätzungen unterschiedlich sind.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    In der Seehechtfischerei werden auch geschützte Haie und Rochen sowie Delfine und Meeresschildkröten mitgefangen. Es können erhebliche Mengen junger Seehechte mitgefangen werden und Seevögel verfangen sich oft in den Langleinen. Langleinen und Stellnetze haben weniger Auswirkungen auf das Ökosystem als Grundschleppnetze, da sie die Bodenlebensgemeinschaften nicht schädigen. Die Seehechtfischerei beeinträchtigt sehr wahrscheinlich die gesamten marinen Nahrungsnetze, da Seehechte darin eine Schlüsselrolle einnehmen.

    Management

    Das Management des Europäischen Seehechts im Nordostatlantik ist teilweise erfolgreich, im Mittelmeer jedoch nur bedingt. Die Managementsysteme in Südamerika sind beim Wiederaufbau der Seehechtbestände kaum wirksam. In den südafrikanischen Gewässern hat die Industrie durch verbesserte Erhebung der Anlandemengen und Kontrollen erhebliche Anstrengungen zum Schutz des Kap-Seehechts unternommen. Es fehlen jedoch Maßnahmen zu Beifängen und Rückwürfen. Wissenschaftliche Empfehlungen sind zudem in den letzten Jahren bei der Festsetzung von Höchstfangmengen übergangen worden.

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