Thunfisch, Grossaugenthun
Thunnus obesus
- Westlicher und mittlerer Pazifik FAO 61, 71, 77, 81Handleinen und Angelleinen
- Indischer Ozean FAO 51, 57, Atlantik FAO 31, 34, 41, 47Handleinen und Angelleinen
- WeltweitLangleinen, Umschließungsnetze (Ringwaden)
Biologie
Der Großaugenthunfisch (Thunnus obesus) kommt weltweit in den tropischen und gemäßigten Ozeanen, außer dem Mittelmeer, vor. Er kann bis zu 2,50 Meter groß und 11 Jahre alt werden. Das höchste berichtete Gewicht betrug 210 Kilogramm. Im Vergleich zu anderen tropischen Thunfischarten schwimmt der Großaugenthunfisch in tieferen Wasserschichten, wodurch sein Fleisch einen höheren Fettgehalt aufweist.
Bestandssituation
Rund 40 Prozent der weltweiten Fänge von Großaugenthun stammen aus dem westlichen und mittleren Pazifik, gefolgt vom Indischen Ozean, dem Atlantik und dem Ostpazifik mit einem Zehntel des Gesamtfangs. Der Bestand im westlichen und mittleren Pazifik ist nicht überfischt. Die gesetzlichen Vorgaben für die Fischerei scheinen auszureichen, um eine Überfischung zu verhindern. In den anderen Weltmeeren werden die Bestände dagegen überfischt. Der atlantische Großaugenthun ist in einem überfischten Zustand, während die Bestände im Indischen Ozean und Ostpazifik noch gesund scheinen. Allerdings sind die Daten hier nicht ausreichend.
Auswirkungen auf das Ökosystem
Langleinen verursachen Beifänge bedrohter Arten. Für viele Albatros- und Sturmvogelarten ist die Fischerei auf Thunfisch der Hauptgrund für ihren Rückgang. Es gibt viele Rückwürfe. Hand- und Angelleinen sind selektiv, die Verwendung von Köderfisch kann aber problematisch für deren Bestände sein. Die in der Ringwadenfischerei verwendeten Lockbojen (Fish-Aggregating-DevicesFADs) machen sich die Eigenart von Fischen zunutze, sich unter schwimmendem Treibgut auf offener See zu sammeln. Dort halten sich auch bedrohte Haie und Rochen, junge Thunfische und andere kritische Fischarten auf. Diese werden in der Ringwadenfischerei mit FADs in großer Zahl mitgefangen, was für einige Arten ein entscheidender Grund für ihren Rückgang ist. Thunfische und viele der Beifangarten sind ökologisch wichtige große Räuber.
Management
Thunfische sind weit wandernde Arten und durchschwimmen die Gewässer vieler Länder. Die Fischerei auf Thunfisch wird deswegen durch sogenannte Regionale Fischereimanagementorganisationen (RFMOs) und ihre Mitgliedstaaten reguliert. Die Vorgaben durch RFMOs und deren Aufsicht ist meistens nicht ausreichend, um die Thunfischbestände, aber auch andere Arten, zu schützen. Viele Fischereien melden ihre Fänge nicht oder nur teilweise, und die Überwachung der Fangschiffe und die Durchsetzung der Regeln ist häufig nicht streng genug.