Alaska-Seelachs
Theragra chalcogramma, Gadus chalcogrammus
- Nordostpazifik FAO 61, 67: Östliches Beringmeer (USA)Pelagische Schleppnetze
- Nordostpazifik FAO 67: Gulf of Alaska (USA)Pelagische Schleppnetze
- Nordwestpazifik FAO 61 : Russland (Ochotskisches Meer, westl. Beringsee)Pelagische Schleppnetze, Wadennetze
Biologie
Der Alaska-Seelachs (Gadus chalcogramma) gehört zu den dorschartigen Fischen und bilden im Nordpazifik große, bodennah lebende Bestände. Diese sind durch schnelles Wachstum, frühe Geschlechtsreife und die Produktion vieler Nachkommen relativ unempfindlich gegenüber Fischereidruck. Alaska-Seelachse werden bis zu 90 Zentimeter groß und sind eine zentrale Komponente im Ökosystem der Beringsee. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Robben und Seelöwen und ernähren sich von Krill, Krebsen und Fischen. Zur Fortpflanzung bilden sie Schwärme und sind dadurch leichte Beute für die Fischerei.
Bestandssituation
Die größten Alaska-Seelachsfischereien sind nach dem MSC Standard zertifiziert und die Bestände werden nachhaltig bewirtschaftet. Durch Umweltveränderungen variieren die Bestandsgrößen von Jahr zu Jahr.
Auswirkungen auf das Ökosystem
Die Fischerei mit pelagischen (im Freiwasser eingesetzten) Netzen ist vergleichsweise selektiv, aber durch die sehr großen Fangmengen in der Alaska-Seelachsfischerei können auch prozentual kleine Anteile an Beifang in der Summe kritische Mengen ausmachen wie zum Beispiel bei bedrohten Lachsarten. Der streng geschützte Bestand der Stellerschen Seelöwen kann durch den Fang seiner Beutefische beeinträchtigt werden. In der Regel haben pelagische Schleppnetze nur geringe Auswirkungen auf den Meeresboden. Im Fall der Alaska-Seelachsfischerei sind jedoch Grundberührungen der Netze bekannt, wodurch empfindliche Bodenlebensgemeinschaften wie Seefeder Felder beschädigt werden können.
Management
Das Management der US-Pollock-Fischerei ist effektiv und wissenschaftlich fundiert. Der Bestand wird gut überwacht, und nahezu 100% der Fischereieinsätze werden von wissenschaftlich geschulten Beobachtern kontrolliert. Es gibt einen Managementplan für Grundfischarten, der auch Alaska Seelachs umfasst, und die Fischerei folgt wissenschaftlichen Empfehlungen. Fischer halten sich nachweislich an die Vorgaben, und Maßnahmen zur Verhinderung von IUU-Fängen sind umfassend und wirksam. Seelachs aus den USA erkennen sie am Fanggebiet FAO 67 (der größte Anteil der US Fischereien stammt aus diesem Gebiet).
Im Vergleich ist das Management der russischen Fischereien in FAO 61 weniger effektiv. Es gibt nur eine geringe Abdeckung durch Beobachter. Maßnahmen zum Schutz von bedrohten Arten und zur Reduktion von Rückwürfen sind begrenzt. Maßnahmen gegen IUU-Fischerei existieren, deren Wirksamkeit ist jedoch unklar. Informationen zur Fischerei und Entscheidungsprozessen sind teilweise verfügbar, und die Beteiligung von Interessengruppen ist begrenzt, zeigt aber Verbesserungsansätze.